Rasierseife

Nach Plinius d.Älteren, einem römischen Schriftsteller, ist die “seiffa” eine Erfindung der Gallier. Doch in Wirklichkeit ist die Seife viel älter. Schon auf Keilschrifttafeln der Sumerer vor fast 5000 Jahren sind Seifenrezepte abgebildet. Die Ägypter verwendeten die Seife damals als Kosmetikum in Form von Salben, die auf dem Körper verteilt und dann zusammen mit Schmutz und Schweiß wieder abgekratzt wurden.

Bereits zwischen dem siebten und achten Jahrhundert stellten die Araber erste feste Seifen auf Basis von Olivenöl her. Mit der Ausbreitung des Islam kam die Technik des Seifensiedens nach Südwesteuropa.

Durch den Zusatz von Duftölen wurden in Frankreich die Seifen veredelt. Damit war die Toilettenseife geboren, die in Form von kosmetischen Seifenkugeln an Europas Höfen hochgeschätzt, für die Masse der Bevölkerung aber unerreichbare Kostbarkeiten waren. Sie wurden auch nicht zur Reinigung eingesetzt, sondern dienten alleine kosmetischen Zwecken und - ab etwa 1525 - zur Rasur der Männer. Seife aus den Mittelmeerländern war ein Luxusgegenstand.

Heutzutage greifen viele Männer, wenn nicht sogar die meisten, aus Eile und Bequemlichkeit auf Rasierschaum aus der Dose zurück. Der Schaum kann bequem transportiert und schnell entnommen werden. Und das zu einem recht niedrigen Preis.

Die klassische Variante der Rasierseife und des Aufschäumens mittels Pinsels ist dagegen aufwendiger. Das Ergebnis von Pinsel und Seife ist jedoch wesentlich gründlicher und schonender für die Haut als ein normaler Rasierschaum. Rasierschaum aus der Dose kommt nicht im Entferntesten an die sahnig-cremige Konsistenz des selbst aufgeschlagenen Rasierschaums heran. Durch einen hochwertigen Pinsel, z.B. aus Dachshaaren, erleben Sie ein ganz neues Rasiergefühl. Die feinen Haare ermöglichen ein besonders ergiebiges Aufschlagen des Schaums und eine perfekte Verteilung auf der Haut. So werden die Barthaare besonders gut eingeweicht und die Rasierklinge gleitet leicht und sanft über die Haut. Hierdurch bleiben, besonders Rasiermesser, wesentlich länger scharf als bei der Verwendung von Dosenschaum.

Das Einschäumen und Einwirken der Barthaare mit alkalischem Rasierschaum bereitet den Bart optimal auf die Rasur vor. Die Barthaare werden aufgeweicht, die Gesichtshaut quellt leicht auf und drückt die Haare weiter aus den Poren heraus. Das Aufschlagen der Rasierseife bedarf jedoch ein wenig Übung.

Zur Schaumherstellung wird ein Pinsel benötigt. Dabei bietet besonders Dachshaar die besten Eigenschaften zur Herstellung eines perfekten Rasierschaums. Der Schaum sollte eine sahnig-cremige Konsistenz haben, um die Barthaare entsprechend aufzuweichen und die Klinge gleitfähig zu machen.

 

Rasierschaum mit dem Pinsel richtig aufschäumen

Wärmen Sie den Tiegel zunächst mit heißem Wasser an. Anschließend weichen Sie den Rasierpinsel für ca. 1 Minute in handwarmem Wasser ein. Schütteln Sie das überflüssige Wasser nun mit einer leichten Bewegung aus dem Pinsel und streichen Sie mehrmals über die Rasierseife, bis diese gut am Pinsel haftet.

Streichen Sie die aufgenommene Seife mit leichten Bewegungen über dem Rand des Tiegels ab. Ggf. müssen Sie mit dem Rasierpinsel noch etwas handwarmes Wasser aufnehmen.

Nun gibt es unterschiedliche Aufschlagtechniken. Der Pinsel kann in der Schale aufgestampft, gerührt oder hin und her geschlagen werden. Welche Technik für Sie die richtige ist werden Sie schnell feststellen. Ärgern Sie sich nicht, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch klappt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Erfahrene Nutzer brauchen ca. 30 Sekunden zum Schaumschlagen, Anfänger eher eine Minute. Der so entstandene Rasierschaum sollte noch warm auf die ebenfalls warme Haut aufgetragen werden. Streichen Sie dazu mit sanften, kreisenden Bewegungen den Rasierschaum großzügig auf den Barthaaren an Hals und Gesicht auf. Die Einwirkzeit beträgt ca. 3 Minuten. Wenn Sie merken, dass der Rasierschaum in dieser Zeit anfängt einzutrocknen, feuchten Sie Ihren Rasierpinsel etwas an und kreisen Sie mit einigen Zügen über das Gesicht. Wird der Schaum zu trocken sollten Sie diesen besser abwaschen und neu beginnen. Nach wenigen Anläufen werden Sie die perfekte Mischung hinbekommen.


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